#12: The Menagerie, Part II (TOS 1.12)

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24. November 1966:
Fortsetzung von letzter Woche. Noch immer ist die Enterprise im Anflug auf Talos IV. Die laufende Gerichtsverhandlung wird äußerst meta, denn nach wie vor läuft ein Film im Film (im Film), in dem sich zu allem Überfluss auch noch Realität und Fiktion vermengen.

In Deutschland: Talos IV – Tabu, Teil II, ausgestrahlt am 23. November 1987.

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. bjoernhh

    Mir hat der erste Teil besser gefallen als der zweite. Insgesamt aber viel stärker, als ich ihn in Erinnerung hatte.

  2. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Ich fand es interessant, zu hören, das ihr die Rahmenhandlung heute schon kritischer einschätzt als letzte Woche. Ich fand sie schon immer blöd. Todesstrafe? Eine Übertragung von weither als Beweismittel? Ein Commodore, der gar nicht da ist? Pike so verletzt, dass er sich praktisch nicht mehr rühren kann? Och nö. Was ich interessanter finde, sind die Parallelen zu einem SF Klassiker: Alarm im Weltall (Forbidden (!) Planet) von 1956. Dort findet man den Überlebenden einer Raumschiffsexpedition mit seiner Tochter, der mit Hilfe einer ausserirdischen Technologie Gedanken materialisieren kann. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es da auch so rautenförmige Durchgänge. Die Talosianer könnten glatt die Nachfahren dieser Ausserirdischen sein. Übrigens, wenn die Talosianer sagen, dass sie der Vina nicht nur die Illusion von Jugend und Schönheit geben, sondern noch mehr, dann meinen sie sicher nicht Gesundheit. Das konnten sie ja nicht. Sie geben ihr die Illusion, das Pike bei ihr bleiben würde.
    Insgesamt fand ich Pike schon etwas zu ernst und grüblerisch. Es hat aber auch seinen eigenen Reiz.

    1. Michael Kleu

      „What Are Little Girls Made of?“ hatte auch schon was von „Forbidden Planet“, finde ich.

  3. Don

    Zu der Frage, warum Pike seine Gedanken mit Hass füllen will:
    War das nicht Pikes These aus dieser „Ich werf mich mal gegens Glas“-Aktion, dass er aus der Überraschtheit des Talosianers schloss, sie könnten niedere, animalischere Gefühle oder Instinkte nicht lesen? Und wollte sich auf diese Weise gegen deren Telepathie wehren?

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  4. Helmut

    Es ist 23:00, schaffe ich den zweiten Teil der Doppelfolge heute noch während ich parallel euren Cast höre?
    Ich versuchs. Mitten in Menagerie aufhören geht einfach nicht.
    In der Rückblende auf die Aufzugsszene sieht man noch mal, wie schlecht der Trick mit der Aufzugtür gemacht ist.
    Die Sache mit der Todesstrafe ist sowas von Quatsch. Jetzt darf man nicht nur nicht hinfliegen, sondern keinerlei Kontakt haben. Man könnte denken alle hochrangigen Politiker der Föderation haben dort ihr Schwarzgeld liegen und keiner darf es wissen.
    Was macht man jetzt wenn man einen Anruf vom Keeper/Wächter bekommt? Selbstanzeige? So blöd ist man nur auf Eminiar VII.
    Spock hat jetzt eigentlich eine Spitzenausrede: „Die Aliens kontrollieren mich“. Nutzt er nicht.
    Der Keeper schaltet den Bildschirm jetzt selbst ein, Scotty mit seinem Toaster wird nicht mehr gebraucht.
    Die Talosianer haben einen Oberbürgermeister mit Amtskette.
    Die Nahaufnahme vom Keeper die jetzt kommt wird zig-fach immer wieder reingeschnitten.
    Der Keeper ist dialogtechnisch ohnehin eine interessante Figur. Es gab ja mal eine VHS-Ausgabe von The cage, die die aus Menagerie stammenden Farbsequenzen enthielt. Dazu kamen die fehlenden Szenen in Schwarzweiss, weil die komplette Farbfassung verschollen war. Aussenrum gab es noch eine Einführung von Gene Roddenberry, die in der Kulisse der Kino-Enterprise aufgenommen wurde.
    In dieser Fassung hat der Keeper zwei verschiedenen Stimmen. Die Farbstimme war die aus Menagerie bekannte Quäksstimme. Die Schwarzweiss-Stimme war eine dumpfere Kettenraucherstimme.
    Yeoman Colt. Aus Yeoman wird diesmal kein Bootsmann sondern ein Signalmeister. Wir denken also nicht an den Bernhardiner von der Kräheninsel, sondern an die Modelleisenbahn.
    Pike trifft inzwischen die Prinzessin im Serail. Dummerweise gibt es einen fiesen Mitbewohner.
    Prinzessin Vina hält einen Morgenstern mit einer Hand und haut auf den Riesen drauf. Kräftiges Mädchen. Pike macht erst den Messerwerfer und macht dann Riesenschaschlik mit einem Zwischending aus Blitz und Gladiatorenspiess.
    Die Getreuen von der Enterprise versuchen inzwischen die amerikanische Universallösung. Sie stellen eine große Kanone auf und fangen an zu ballern. Bring nur nix. Aber die Skibrillen sind schick.
    Brennende Kotze, ihr seid echt gut.
    Pferde und grüne Mädchen, wie im ersten Teil bestellt und Susan Oliver darf eine Reihe von Perücken vorführen.
    Die Geschichte mit grünem Makeup und dem doofen Labortechniker kannte ich eigentlich als Testaufnahme von einem Spock-Makeup, der ja in den frühen Folgen auch manchmal einen komische Gesichtsfarbe hat.
    VHS-Aufnahmen mit einfädeln lassen und Pausentaste. Ganz so jung seid ihr auch nicht mehr. Beruhigend.
    Nachdem die Talosianer den Transporterfilter erfunden haben bekommt Pike einen größeren Harem, will aber weiterhin nicht brüten.
    In der Zelle stellen sich alle schlafend und warten auf den Keeper. Hätte der Autor Perry Rhodan gelesen, hätte er gewusst, dass sowas bei Telepathen nicht funktioniert.
    Zum Glück hat der Talosianer aber auch keinen K.H. Scheer gelesen und lässt sich trotzdem einfangen. Auch Superwesen können sich blöd anstellen. Da hilft auch nichts, dass er sich zum Affen macht.
    Pike glaubt nichts mehr, die Scheibe hat ein Loch, der Berg ist weg. Mendez auch bald.
    Jetzt wirds mal etwas trashig. Alle wollen sich umbringen. Bruce Willis hätte wenigsten vorher noch den Präsidenten angerufen.
    Und jetzt ist es auch soweit: Ein absolutes Lowlight der Synchro, abschreckend. „Deren Methoden, Akten aufzubewahren, ist simpel und zeitraubend. Würden sie dem zustimmen?“ Soso. Der Talosianer hat sich also das Archiv der Enterprise angesehen. Deswegen war er in der ganzen Folge nicht weiter dabei, er war so beschäftigt mit den Akten. Der Keeper nickt zustimmend. Number One vergisst bei soviel Blödsinn sich und die anderen in die Luft zu sprengen. Nachdem der Keeper aber eigentlich auf die Frage „Are you prepared to assimilate it?“ nickt, versteht man bei der Originaltonspur, dass er jetzt gerade erst versteht, warum Pike sich so verhält, weil er jetzt erst Infos vom Kollegen bekommt und dass das eben so nichts werden kann mit der Menagerie.
    Grausam, einfach grausam. Zwar kommt es nicht an die grauenhaft deutsche Fassung von „Dune“ heran („Danke dass du mitkommst, Paul“, Bääääääh), aber an das Niveau der üüüüüblen TNG-Verleihkassetten kommt es allemal ran („Warum benutzen Sie andere Lebensformen durch Wiedergeburt?“) In den 80ern gab es offenbar überbezahlte Dialogautoren ohne elementare Englischkenntnisse. Jeder Fünftklässler hätte es besser hinbekommen.
    Danach wirds jetzt handlungsmäßig etwas schwach. Vina hat ein paar harte Winter mehr erlebt, als man dachte. Bei ihrer Rekonstruktion haben die Talosianer gepatzt weil sie noch nie einen Menschen gesehen haben. Soso. Bei ihren Illusionen haben sie aber keine Probleme sich alle nötigen Infos aus dem Gehirn des Opfers abzurufen. Vina hat doch sicher irgendwann mal in einen Spiegel geschaut, oder? Falls nicht, irgendeinen Menschen wird sie doch mal angesehen haben und die Erinnerung steckt noch im Kopf. Nö, unglaubwürdig.
    Kann man steigern: Die Talosianer wollen ja dass Pike mit Vina brütet. Könnte vielleicht schon sein, dass die Dame aus den wilden Jahren langsam raus ist, oder? Und die Illusion von Nachkommen hilft wohl nicht wirklich weiter, jedenfalls nicht den Talosianern.
    An der Stelle liegt ihr auch mal falsch. „And more“, genau, die Talosianer geben Vina nicht nur die Illusion von Schönheit zurück. Damit meint der Keeper aber nicht die Gesundheit, sondern in „cage“ bekommt sie eine Projektion eines Pike-Doubles als Gefährten, in „menagerie“ bekommt sie einen optisch aufgewerteten echten Pike. Das erklärt auch, warum Pike so entspannt mit seinem Schiff wegfliegt, er weiss das Vina gut versorgt ist.
    So, Mendez hat sich in Luft aufgelöst, die unsinnige Todesstrafe ist aufgehoben, geht offenbar einfach so, ohne Gericht, Kirk macht noch nen Witz, damit der Durchschnittszuschauer noch sagen kann „verstanden hab ich gar nichts aber der Schluss war lustig“.
    Ooops, am Schluss habt ihr den Doppel-Pike doch noch bemerkt.
    Zum Schluss darf Kirk noch ein bisschen träumerisch gucken und vielleicht hofft er ja, dass er im Alter auch mal in einer Illusionswelt gut aufgehoben ist, gewissermassen in einem Nexus.
    So 0:30, ich habs geschafft, aber nach Rechtschreibfehlern such ich heute nicht mehr.
    Hat Spaß gemacht mit Star Trek und euch.
    Muss morgen erst mal die New-Voyages Folge mit Pike anschauen.

  5. Der Pulli von Wesley Crusher

    Das Schicksal an den Rollstuhl gefesselt zu sein und am Ende das Leben in einer Illusion zu fristen, bleibt Pike in der Kelvin Timeline ja zumindest erspart. Da wird er einfach abgemetzelt und stirbt in Kirks Armen…
    Aber dass er 11 Jahre mit Spock unterwegs war, gibt ja wirklich sehr viel Raum für eine Anson Mount und Ethan Peck Enterprise Serie.
    Das wäre schon interessant…

    Vielleicht könnt ihr in 3 Jahren oder so ja Mal auf meinen Post eingehen, wenn ihr Discovery besprecht.

    Aber dann gibt es die Pike Serie vielleicht ja schon…

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  6. ChrSchl Christian

    Simon fragt ja, was wir noch so in die Folge hinein interpretieren.
    Ich bin gerade bei einem „ReListen“ von eurem Podcast und schau mir diesmal auch streng jede Folge kurz vorher an und ich liebe The Menagerie.
    Insbesondere die Idee, dass die Talosianer gewissermaßen „The Cage“ gefilmt und auf Kirks Enterprise gestreamt haben.

    Jetzt kurz weg von der Folge. Es hat mich schon immer gestört, dass es Menschen gibt die an Star Trek kritisieren, dass die Serie von TOS bis zu aktuellen Serien nicht gleich aussieht. Die ENT Enterprise sieht moderner aus als die TOS Enterprise, die Klingonen wechseln mindestens drei mal ihre Optik, sogar Worf verändert ein wenig sein Aussehen. Ganz zu schweigen von wirbelnden Kameras und Lens Flares neuerer Serien und Filme oder bunten Wänden und steifen Alienkostümen bei TOS.

    Meine Erklärung war immer ganz platt „Ist halt ein anderer Erzähler“.

    Aber was wäre, wenn man diesen „Erzähler“ konkret benennen könnte? Wenn alle Episoden, jeder Film, ja vielleicht sogar jedes Buch und Spiel und alles was es gibt Übertragungen der Talosianer sind?

    Irgendein Talosianer muss sich ja auch bei The Menagerie überlegt haben, dass die Kamera von der Aussenbetrachtung der Enterprise durch die Decke auf die Brücke fährt, sich für den Schnitt und der Zusammensetzung der Szenen, die Beleuchtung ja vielleicht sogar für die Musikauswahl entschieden haben, so wie es Kirk und Co auf dem Raumschiff sehen.

    Was wäre, wenn die Talosianer über Jahrzehnte hinweg auch Klingonen Geschichten erzählen? Der eine Talosianer, der kein Sinn für Stirnwülste hat gibt seine Aufgabe ab an jemanden, der die wilden Wikinger Typen mit prägnanter Stirn deutlicher wahrnimmt. Und sein Nachfolger findet die Klingonen ganz fremdartig und weniger menschlich und erzählt sie uns weniger so fremdartiger aussehend als es seine Vorgänger getan haben.

    Vielleicht hat ein Talosianer ja mal gefallen an Zeichentrick Serien und erzählt uns TAS und Lower Decks, ein anderer ist immer ganz aufgeregt und hektisch, hat öfter mal Migräne und präsentiert uns Lens Flares und bombastische Action Sequenzen.

    So lustig, düster, langatmig, kurzweilig, klug und doof Star Trek schon alleine bei TOS mitunter ist, wäre eine ganze Horde sehr unterschiedlicher, talosianischer Erzähler zumindest für mich eine befriedigende Antwort darauf, weshalb es so viele Widersprüche und Abweichungen der vielen Star Trek Erzählungen gibt.

    Keine Ahnung ob das noch retconnen ist, aber mir bringt diese wiederholte nachdenken über Star Trek in Begleitung mit euren wunderbaren Podcast sehr viel und ich freue mich über die Gedanken, auf die ihr mich bringt.
    Gerade in jetzigen Zeiten tut der Eskapismus richtig gut.

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  7. Amal

    Hey Boys.
    Ich habe nun (mit etwas Abstand) Menagerie 1&2 zum wiederholten Male gesehen und muss wirklich sagen, dass es meine Meinung zu TOS ziemlich gedreht hat. Ich bin gespannt auf meinen Rewatch mit Euch im Gepäck.
    Pike fand ich ziemlich gut. Ich stimme Simon zu, dass er heutzutage wohl der „bessere Kirk“ wäre. Schade, dass er in TOS keine Rolle mehr spielen wird.
    Ein sehr wohlwollendes Ende, was mich gefreut hat. Eine großartige Maske und ein gutes Storytelling…

  8. Don

    Wann hattet Ihr eigentlich für „The Menagerie“ den D.-Kelley-Award vergeben? Irgendwann in einer späteren Podcast-Folge?

    1. Sebastian

      Moin Don,

      das dürfte bei (oder kurz nach) The Devil in the Dark gewesen sein, denn erst da hatten wir den Award erfunden.

      – Sebastian

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      1. Ina

        Bin jetzt nun beim TOS Rewatch mit euch angekommen. Ich seh die Folgen mit wirklich anderen Augen. Das ist sehr spannend.
        …….Sebastian hatte damals echt wahrsagerische Vibes mit der Pike Serie!!!
        Liebe Grüße Ina

  9. Daniel

    Mir wurde vor kurzem euer Podcast empfohlen und ich höre mich jetzt lustig durch die Folgen. Nostalgie put.
    In der Episode zur Menagerie wurde ein Buch erwähnt, in dem Pike wohl auch stirbt und Spock einen telepathischen Anruf mit Beileidsbekundung erhält. Könnt ihr mir bitte mal den Titel verraten? Hab das beim Hören irgendwie verpasst. Vielen Dank und weiter so.

    1. Sebastian

      Hey Daniel,

      danke fürs Hören & willkommen an Bord! Das gesuchte Buch ist Burning Dreams von Margaret Wander Bonanno. Keine Ahnung, inwieweit es der aktuellen Darstellung des Christopher Pike ent- oder widerspricht, aber als ich es vor 17 Jahren las, hat es mich sehr angefasst.

      Viel Spaß weiterhin,
      Sebastian

      1. Daniel

        Vielen Dank. Eerd ich mir wohl besorgen, wenn ich das nächste Mal in England bin. LLAP

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